Gute Aussicht

Vor sieben Tagen habe ich das letzte Mal was von meiner Frau gehört. Das war als sie heimgekommen ist und sich dann eingesperrt hat. Seitdem kein Geräusch. Einmal dachte ich, ich hätte was gehört. Aber da habe ich mich wahrscheinlich einfach getäuscht. So was passiert. Ich meine, dass man sich mal täuscht oder verhört. Egal. Das Buch ist fertig. Ich gehe jetzt nach draußen und saufe. Ich will irgendwohin, wo ich eine gute Aussicht habe. Das ist das einzige, was ich noch will: Eine gute Aussicht. Der Rest interessiert niemanden mehr.

Ach ja: Alle Rezepte sind für 2 bis 4 Personen. Das stand nie dabei. Aber was soll’s schon. Ist doch egal, wenn was übrig bleibt.

Finito

Okay, das muss reichen. Es sind wirklich genug Rezepte und ansonsten steht hier auch genug. Dass man von der Sojamilch immer die mit unter einem Gramm Zucker nehmen muss, habe ich ja gleich zu Beginn schon geschrieben. Das ist wichtig. Ich bin ja noch in der DDR aufgewachsen, da habe ich überhaupt keine Milch bekommen. Da haben sie mir von klein auf Wasser mit Mehl angerührt. Bis ich drei war. Darum auch die scheiß Rachitis. Wie kann man so blöd sein? Als ob es immer Milch sein muss. Scheiß Eltern.

Nicht mehr lang

Ich mache das Buch jetzt einfach fertig. Dauert nicht mehr lang. Ein paar Tage noch, oder ein paar Stunden. Da bin ich mir noch nicht sicher. Ich habe sonst auch nichts zu tun. Ich will das jetzt einfach fertigkriegen. Der Rest ist scheißegal. Seit drei Tagen kein Mucks von meiner Frau. Mucksmäuschenstill da drüben. Hält sich eingesperrt. Toll, mir doch egal. Wenn das Buch fertig ist, gehe ich nach draußen – ja: nach draußen! – und saufe ich mich so richtig um den Verstand, und latsche rum und kraxle irgendwo hoch, auf ein Gerüst oder sonst was, und dann dauert es nicht lange und ich falle von da runter und breche mir sämtliche Knochen, also auch das Genick, und dann ist es endlich rum.

Besuch

Ich hatte zumindest eine Unterhosen an, obwohl es auch scheißegal gewesen wäre, wenn nicht. Jedenfalls stand ich im Gang, da ging die Tür auf: Meine Frau und irgend so ein Typ. Kollege so und so aus der Arbeit, sagt sie, schleift den Typ hinter sich her ins Zimmer und sperrt die Zimmertüre ab. Ich checke es erst gar nicht, drücke aber sofort die Klinke runter. Die Zimmertür geht aber nicht auf, weil sie abgesperrt ist. Ich also: „Was soll der Scheiß!?“ Und nochmal: „Was soll der Scheiß!!?“ Beim zweiten Mal habe ich es schon richtig gebrüllt. Es war mir egal, was der Typ für einen Eindruck von mir bekommt. „Komm sofort da raus!“, habe ich geschrien. „Zusammen mit diesem beschissenen Wichser!“ Der Typ war so ein klassisches Muskelarschloch, der darf einen wie mich eh nicht schlagen. Das ist sonst schwere Körperverletzung. Ich poltere also gegen die Zimmertür. Keine Reaktion. Nichts zu hören. Ich laufe also auf dem Gang hin und her, laufe in den Schlauch und wieder raus. Zwei Minuten oder so ist nichts zu hören. Dann geht es auf einmal los: Voll das Brüllen und die Bettpfosten und die quietschende Matratze, und die Bettpfosten schlagen gegen die Wand! Und meine Frau stöhnt so laut, wie es sich schon nicht mehr normal anhört! Mir wird schwarz vor Augen, aber nur für ein paar Sekunden, dann geht es wieder. Der Typ röhrt so richtig schlimm, wie ein Hirsch, nein schlimmer, so richtig grausam, so wie ich es noch nie gehört habe! Ich selber habe noch nie in meinem Leben so geröhrt! Nicht einmal! Ich gehe hin und her, schlage gegen die Tür, schlage gegen die Wand. Drinnen geht es nur noch ab. Ich sehe es nicht, aber es ist ganz klar: die ficken! Nichts anderes! Wenn ich meine Machete beim Umzug nicht weggeschmissen hätte, würde ich jetzt die Tür damit eingeschlagen. Das weiß meine Frau, dass ich die nicht mehr habe. Ich wollte sie nicht wegschmeißen. Sie war es, die gesagt hat, dass ich das Teil nicht mehr brauche. Vielleicht wusste sie da schon, worauf das alles hinausläuft, die Sau! „Raus da!!!“, schreie ich wieder. Ich versuche, die Tür mit Händen und Füßen einzuschlagen. Ich zittere am ganzen Körper vor Wut, so richtig vor Wut. Aus dem Schrank nehme ich mir eine volle Flasche Schnaps und ziehe die Hälfte davon auf einmal runter. Für einen Moment bekomme ich davon nochmal Kraft, dann trinke ich wieder, noch mal so einen starken Zug und dann weiß ich nicht mehr, was passiert.

Wie ich wieder zu mir komme, liege ich im Schlauch. Alles still. Ich stehe auf und falle gleich wieder um. Gleichgewichtsproblem, das kenne ich schon. Ich tue mir auch nicht weh. Ich merke, dass ist fast nichts sehe. Morgens ist das oft so, aber nach ein paar Minuten sehe ich dann wieder. Normalerweise. Jetzt irgendwie nicht so richtig. Die Tür zum Zimmer meiner Frau steht auf. Niemand da. Alles ist so eingetrübt, so arg wie ich es gar nicht kenne. Scheiße, es geht auch nicht mehr weg. Jetzt ist es immer noch nicht weg. Vorhin habe ich versucht, mich deswegen zu beruhigen. Im Schnaps war aber nur noch ein ganz kleiner Schluck. Ich bin in den Schlauch und da saß ich dann und habe versucht, wieder besser zu sehen. Es wird einfach nicht besser. Es ist eine Stunde rumgegangen, draußen war es dann fast ganz dunkel. Dann plötzlich kommt meine Frau heim, allein, das höre ich. Knallt aber sofort die Türe hinter sich zu und sperrt sich ein, noch bevor ich sie zu Gesicht bekomme. Ich will mit ihr reden und beschimpfe sie so gut es geht durch die Zimmertür. Dieselbe Tür, durch die ich sie zuvor gehört habe. Zusammen mit diesem Monster. Sie hält es aber nicht für nötig, irgendwas zu antworten. Nach einer Weile frage ich sie, ob sie mir wenigstens was zu Trinken mitgebracht hat, aber immer noch keine Antwort. Ich glaube, sie hat keine Ahnung, wie schlimm das ist. Ich meine, was sie gemacht hat. Das ist schlimmer als alles, was ich gemacht habe. Ich habe auch gar nichts so arg Schlimmes gemacht. Die auf Facebook schreiben zum Teil, dass ich „ein ganz Lieber“ bin, obwohl ich mich auch da nie verstellt habe. Wenn es sein musste, habe ich auch da geschrieben: „Fickt Euch!“ Und dann gab es manchmal Empörung, aber unterm Strich bleibt man einfach befreundet, weil sonst macht es auch keinen Spaß. Ich weiß nicht, wie ich mit meiner Frau befreundet bleiben soll. Dass sie so gemein zu mir ist, das hätte ich nie gedacht. Das hätte sie vielleicht selber zuerst nicht gedacht, aber jetzt war sie es trotzdem. Und nicht mehr mit einem reden ist ja wohl die letzte Scheiße. Was soll ich jetzt machen? Ich habe noch genau eine Büchse Bier, sonst nichts. Wenn die leer ist, habe ich keine Ahnung, was ich machen soll.

Bekanntmachung

An alle, die denken, dass sie sich das große „Kochen mit Peter“-Buch nicht kaufen müssen, weil alles ja schon im Blog steht: Fickt Euch!!! Natürlich gibt es Extra-Kapitel, die nur im Buch sind! Wer alles wissen will, wird kaum um den Kauf herum kommen! Was ist das außerdem für eine geizige Einstellung? Außer dem Geld von der Verwertungsgesellschaft Wort und diversen Werbeeinnahmen bekomme ich für den Blog nichts! Nochmal in Großbuchstaben für die ganz Blöden: NICHTS!

Guanabana

Wenn jetzt alles so weihnachtlich wird, wäre ich eigentlich froh, wenn alles einfach mal wieder gemütlich wäre und wir uns aneinander kuscheln, ganz liebevoll, wie andere Paare auch, und ohne dass es gleich wieder Zoff gibt oder es heißt: Scheidung!, weil ich angeblich so ein Arschloch geworden bin. Dann sagt sie auch wieder, dass ich es schon immer war, und so ergibt es dann wirklich keinen Sinn mehr, weil warum sind wir dann überhaupt so lange zusammen gewesen und haben später sogar noch geheiratet?
„Weil ich dumm bin, weil ich so dumm bin, weil ich so eine scheiß dumme Kuh bin!“, schreit sie dann und fängt schon wieder zu heulen an. Und was soll ich dann sagen? Mich regt es einfach nur auf. Mein letztes Weihnachten bevor ich blind bin, toll. Warum kann es nicht einfach mal sein wie in den Werbeeinblendungen? Warum setzt sie sich nicht so eine süße Weihnachtsmütze auf wie die anderen Frauen auch? Mit Glöckchen und allem …
Das Beste sind wahrscheinlich noch die Weihnachtspornos. Das hat so was schön Vertrautes, wenn da auf einmal auch alles so weihnachtlich ist. Aber die habe ich teilweise unter dem Jahr schon so viel geschaut, dass es jetzt gar nichts Besonderes mehr ist. Man kann da ja ewig zurück klicken und dann einfach alles anschauen, was im vorigen Dezember hochgeladen worden ist (oder dem davor oder dem davor, das geht echt ewig zurück, bis 2007 oder so, wo man sich schon denken kann „krass, wie jung war ich da noch“, wobei sich manches dann auch wiederholt, aber alles in allem gibt es wirklich viel zu sehen). Die Abstände, wo ich das schauen kann, sind an manchen Tage auch länger als an anderen, weil ohne Ständer ist es meistens einfach nur langweilig. Ein richtig derber Ständer ist was Schönes, das wissen viele Menschen gar nicht, wie prächtig sich das anfühlt. Frauen eh nicht, aber auch Männer. Ich glaube, da gibt es viele, die haben nicht so viel Kraft in der Körpermitte. Die kriegen das einfach weniger stark mit, wie das ist, wie das sein kann, wissen sie dann einfach nicht. Heute ist es aber auch bei mir irgendwie scheiße.
Ich hocke im Schlauch, ganz allein, und werde irgendwie gar nicht richtig betrunken, obwohl ich mir extra Rotwein und Ouzo mitbringen habe lassen. Mir wird eher unangenehm schwindlig. Das nervt. Vielleicht habe ich zu viel von den Säften getrunken. Früher musste man der höchste König sein, um so gute Säfte zu bekommen. Und selbst dann hatte man sie nicht immer vorrätig. Heute geht man einfach zu Aldi. Wahrscheinlich war der beste Saft von damals nicht so gut wie heute so einer für zwei Euro. Der Beste vom Aldi hat 21% Erdbeermark, 21% Traubensaft, 20% Apfelsaft, 19% Ananassaft, 11% Orangensaft, 5% Bananenmark, 2% Holunderbeersaft, 1% Passionsfruchtsaft und als Antioxidationsmittel noch Ascorbinsäure. Alles 100% direkt gepresst. So was hatte früher kein König, dieser Saft schmeckt einfach so gut. Besser als jeder andere Saft, den ich in meinem Leben bisher getrunken habe, und als ich klein war, gab es noch oft Säfte, da kenne ich mich also aus. Meistens war es so beschissener Apfelsaft oder Apfelsaftschorle. Wenn es der Gekaufte war, ging es noch, vom Selbergemachten von der Oma hat man die Scheißerei bekommen. Jedes Mal wieder. Keine Ahnung, warum den meine Eltern nicht einfach weggekippt haben. Aber manchmal gab es auch guten Saft.
Im Aldi-Prospekt stand auch ein neuer Smoothie, einer mit Guanabana. Meine Frau hat ihn vergessen und dann behauptet, er wäre schon aus gewesen. Klar, weil die den erst so bewerben und dann gleich ausgehen lassen. So ein Dreck. Aber ich habe mir Bilder von Guanabana angeschaut. Ich habe noch nie so eine Frucht gegessen und ich will das unbedingt trinken. Wenn sonst schon alles so scheiße ist, werde ich ja wenigstens noch so einen Smoothie mit Guanabana bekommen können. Pur gibt es das Zeug auch. Ich habe das gerade alles nachgeschaut. Da bestelle ich mir jetzt einfach eine Packung im einen Onlineshop, vielleicht ist sie morgen Vormittag dann schon da, das wäre der Hammer, dann würde der Tag wenigstens mal gut anfangen.

Vermischungen

Ich kann es nicht besonders gut leiden, wenn meine Frau diese Teenager-Schuhe mit den schlechten Sohlen trägt. Die sehen zwar cool aus, aber nach einer Woche sind die Sohlen kaputt und meine Frau kauft sich die höchstens alle zwei, drei Monate neu. Was ihr da jeden Tag auf der Straße in die Fußsohlen reinsickert, das geht echt auf keine Kuhhaut. Ich hab solche Schuhe früher auch mal angehabt, ich weiß wie das ist. Nach zwei Metern sind die Socken nass. Und dann geht der ganze Dreck von der Straße in den Fuß. Und man bekommt auch ganz üble Fußballen davon. Ich weiß nicht, wie man so was als erwachsener Mensch noch tragen kann. Wo die Füße eh schon langsam hornig werden. Und als ob man nicht genug Vermischungen ausgesetzt wäre. Allein durch die ganze Luft und alles. Die Asiaten tragen inzwischen auch in Deutschland oft Atemschutzmasken, aber die Deutschen sind dafür zu dumm und zu feige. Weil sie immer Angst haben, dass jemand sie auslachen könnte. Das ist die schlimmste Angst der Deutschen. Deswegen sind sie so oft so brutal und gemein zu anderen. Wegen ihrer blöden Angst vor allem. Dabei kann man Ängste überwinden. Oder einfach drinnen bleiben. In der Wohnung, meine ich. Als Deutsche*r hat man doch immer die Wahl. Also in Deutschland jedenfalls.
Ich weiß von vielen Situationen, die einfach unangenehm sind. Wenn in der Straßenbahn alle schwitzen und es so eng ist und die Schweißpartikel von allen durch die Luft fliegen und sich dann beliebig wieder absetzen, auf dem Gesicht von egal wem, oder im Nacken, ober überall wo nackte Haut ist, oder durch das Einatmen in den Körper aufgenommen werden, das ist das Schlimmste. Das ist oft schon so, wenn zwei miteinander sprechen, dass sich da wahnsinnig viel vermischt, also nicht nur geistig, sondern eben auch körperlich. Ich kann das inzwischen gar nicht mehr mit ansehen, wenn sich meine Frau länger mit jemandem unterhält. Ich frage mich auch, warum das sein muss. Jeder hat inzwischen WhatsApp oder SMS, da kann man doch auch einfach schreiben. Es wurde noch nie so viel schriftlich kommuniziert wie heute, das hat doch Gründe!!! Aber meine Frau ist eine von denen, die es nur glauben, wenn es im Fernsehen kommt oder in irgendeinem Blog steht. Also, irgendeinem von den Blogs, die sie cool findet. Wenn ich mal einen Blog empfehle, dann ist das von vorneherein nur dummes Zeug, das sich irgendein Idiot ausgedacht hat. Als ob es die ganzen Bloggerinnen, die sie liest, so viel besser wüssten. Aber darüber rege ich mich gar nicht auf, das geht alles von zu Hause aus, das Bloglesen und so weiter – der blöde Job von ihr geht aber nicht von zu Hause aus! Und was sie da eigentlich macht, weiß ich immer noch nicht so genau.
Ich wollte inzwischen selber mal bei einer dieser Nummern anrufen, aber seit ich danach Ausschau halte, sehe ich nur noch Zettel, wo alle Nummern schon abgerissen sind. Früher hingen da immer noch ein paar Nummern dran, wenn nicht alle, aber jetzt wo man sie braucht, sind sie alle weg. Ich bin schon zweimal extra deswegen rausgegangen. Einmal hat mir ein Schwarzer direkt vor der Nase die letzte Nummer weggeschnappt. Direkt vor der Nase ist übertrieben, weil ich noch ein paar hundert Meter weit weg war, also zu weit, um zu rufen. Aber dann habe ich doch gerufen, aber der Typ hat es nicht kapiert, dass er gemeint ist, und dann sehe ich, dass ein Bus kommt, und der Typ will einsteigen und ich fange an zu rennen, aber da ist er schon im Bus und weg.

Hartes Zeug

Das Rapsöl ist deswegen so gefährlich, weil da der Rauchpunkt schon bei 140 Grad liegt. Bei Olivenöl liegt er erst bei 180 Grad. Eine normal Herdplatte wird aber 300 Grad warm und in der Pfanne sind es dann immer noch 200, wenn man nicht aufpasst. Kochen geht, da kann man Öl mit reinkippen so viel man will, weil da verdampft das und dann wird es nicht giftig. Braten ist aber grundsätzlich gefährlich. Da ist der Rauchpunkt schnell erreicht und dann entsteht der giftige Stoff, ich habe seinen Namen vergessen. Ich wusste ihn vorhin schon mal, jetzt fällt er mir aber nicht mehr ein und ich habe keinen Bock nochmal ewig danach zu suchen. Ich hatte früher viel mehr Lust auf Fachinformationen und das alles, aber wenn alle um einen rum immer blöder werden, sehe ich auch nicht ein, mich selber ständig schlau zu machen. Und das dann am besten noch mit anderen zu teilen. Was habe ich denn davon? Ich merke das bei Facebook, da sind wirklich fast alle dumm. Und alle teilen dummes Zeug, auch die, die vielleicht gar nicht so richtig dumm sind. Wenn die mal was wissen, behalten sie es hunderpro für sich. Ich bin ja schon bereit zu teilen, aber inzwischen interessiert mich alles auch gar nicht mehr so genau. Warum auch?
Braten fand ich mal super, aber das mache ich kaum noch, ich mache auch keine Brotzeit mehr. Ich kann das ganze harte Zeug nicht mehr essen. Kaum beiße ich in eine Semmel (oder Brötchen oder Schrippe), ist das ganze Ding voll Blut. Und wenn ich sie aufgegessen habe, hängt mir der Gaumen in Fetzen. Das ist doch scheiße.
Brot mit Sekt und Bier und vielleicht noch so einem Dip, das fand ich früher mal super, aber ach, eigentlich auch egal, das kenne ich ja alles schon. Zur Zeit gibt es immer Brei. Also Haferflocken mit ein bisschen Wasser heißgemacht, dann ein bisschen Suppenpulver rein und zum Schluss noch ein Stück Margarine. Das Rezept habe ich noch nicht veröffentlicht, aber das kann ich mir, denke ich sparen, wenn man es hier gelesen hat, kann man es ja einfach nachkochen. Dann brauche ich auch kein Foto für den Blog machen.
Den Brei gab es früher immer, als kleines Kind. Das war eh die beste Zeit, als kleines Kind, als noch alles neu und interessant war. Als kleines Kind ist einfach automatisch alles okay, als Erwachsener braucht man dann Alkohol.

Warnung: Wichtig!!! Rapsöl

Rapsöl in Glasflasche, blühendes Rapsfeld
Rapsöl in Glasflasche, blühendes Rapsfeld

Falls ich irgendwo mal geschrieben habe, dass Ihr Rapsöl zum Braten nehmen könnt, macht das auf keinen Fall! Die Omega-3-Säuren werden beim Braten giftig! Da bilden sich Krebserreger! Alles schmeckt ganz normal, aber man sollte es auf keinen Fall essen! Bitte merken!!!

P.S.: Ich weiß nicht, warum da steht „Rapsöl in Glasflasche, blühendes Rapsfeld“. Voll scheiße, ich weiß nicht, wie das weggeht. Das hat es automatisch hinzugefügt. Das gehört nicht zu dem Bild. Das habe auch nicht ich geschrieben.

Andere Leute

Zu Leuten, die meine Frau kennt, gehen wir an Silvester auch nicht. Nur falls da Unklarheit bestanden haben sollte. Wir haben das ausdiskutiert.
„Du hast so einen scheiß Charakter“, wurde ich während der Diskussion beschuldigt, aber ich habe nur gesagt: „Wenigstens verhalte ich mich nicht wie jemand mit einem scheiß Charakter!“ Das hat sie eingesehen, dass das Sinn ergibt. Das hat sie kapiert. „Wenn einer hundert Mal am Tag darüber nachdenkt, einer alten Dame über die Straße zu helfen, es aber kein einziges Mal tut“, habe ich gesagt, „dann hat er vielleicht edle Gedanken, aber wem bringen die was?“ Darauf hat sie nicht dagegen geredet. Nicht dagegen geredet heißt i.d.R. einverstanden oder kapiert oder jedenfalls was für mich annehmbares. Ich also weiter: „Anderes Beispiel: Jemand überlegt sich hundert Tage, dass er seine Rezepte aufschreiben und mit anderen Leuten teilen könnte, weil das den Leuten eine Freude macht und die Gesellschaft bereichert, dann ist er aber jeden einzelnen Tag zu faul dafür und am hundertersten Tag auch noch. Und rate mal, was am hundertzweiten passiert? Nichts natürlich. Zu faul, nichts dahinter, hinter den guten, edlen Gedanken. Die haben also meinetwegen alle einen guten Charakter, aber wem bringt das was? Wenn sich einer denkt: Die alte Dame, das Biest, von mir aus soll sie vom Lastwagen überrollt werden! Und dann aber hingeht und ihr trotzdem über die Straße hilft, wer hat dann was davon? Die alte Dame! Und die Leute, die die gute Tat sehen! Weil sie vollbracht wurde! Die sind gerührt und gehen mit einem guten Gefühl nach Hause. Vielleicht machen sie es sogar mal nach, und dann gehen noch mehr Leute mit einem guten Gefühl nach Hause und machen ihrem Ehepartner deswegen vielleicht was schönes zum essen, und wer weiß, vielleicht gelingt dem ein oder anderen so ein tolles Essen, dass er sogar einen Blog aufmacht, mit dem Rezept, und dann noch einem und noch einem … und die Rezepte machen dann wieder den Leuten solche Freude, dass sie vielleicht für andere was Gutes tun. TUN! Verstehst du? Nicht darüber nachdenken und sich dann noch toll vorkommen, wegen dem guten Charakter. Guter Charakter, das ich nicht lache!“ So eine Ansprache wirkt natürlich, sogar bei meiner Frau. Logik kommt einfach an. Darum mache ich weiter: „Klar gibt es welche, die haben beides, edle Gedanken und edle Taten. Aber wie viele sind das? Und wie oft kommt das vor, dass das jemand bis zu seinem Tod durchzieht? Da bleibt am Ende fast keiner übrig, irgendwann mischen sich immer unedle Gedanken drunter. Und wenn es nur kurz ist. Und dann nochmal kurz. Das geht so schnell. Und dann auf einmal, wie ließe sich da noch von einem guten, also einem wirklich guten Charakter sprechen? Wenn erst mal so was und so was gedacht wurde. Sag mir das mal, sag es mir!“ Und darauf hat sie auch nichts gesagt, und damit war die Diskussion beendet. Silvester bleiben wir also zu Hause. Oder egal was wir machen. Jedenfalls nichts mit anderen Leuten.